Korken, Schraubverschluss, Glaskorken - alles über Weinverschlüsse
Welcher Verschluss am besten für den Wein ist
Bei den verschiedenen Verschlussmöglichkeiten der Weine spalten sich die Meinungen vieler Weinliebhaber. Weine mit Korkverschluss haben oft einen Geschmacksfehler, Schraubverschlüsse aus Aluminium sind nur für Billig-Weine und der Glasverschluss ist sowieso ein eigenes Kapitel. Aber schauen wir uns die jeweiligen Verschlüsse doch genauer an.
- Der Kork - die Mutter aller Verschlüsse
- Traditioneller Naturkork für optimale Lagerung
- Eine preiswerte Alternative - der Presskork
- Der Synthetik-Kork aus dem Labor
- Eleganter Glasverschluss
- Schraubverschluss - zurecht ein schlechtes Image?
- Unser Kork-Fazit
Der Kork - die Mutter aller Verschlüsse
Früher war der Korkverschluss die einzige Möglichkeit, um Weinflaschen artgerecht zu verschließen. Allerdings wuchs die Nachfrage danach kontinuierlich und so musste man die Produktion ankurbeln. Dies führte schließlich dazu, dass die Korkeiche, von welcher die Korken gewonnen werden, nicht mehr ihre ganzen 45 Jahre wachsen konnte, sondern sie wurde schon früher gefällt und weiterverarbeitet. Somit hatte der Kork nicht die hohe Qualität wie bei voller Reife und er begann zu schimmeln, entwickelte einen Korkgeschmack oder Korkton (auch TCA für den Stoff 2, 4, 6 - Trichloranisol), was den Wein ungenießbar machte. Deshalb begann man sich zunehmen um Alternativen umzusehen.
Traditioneller Naturkork für optimale Lagerung
Alle Korken wollen so sein wie er, nur seinen Schimmel, den will keiner. Wie bereits beschrieben ist der Naturkork von der Korkeiche anfällig auf TCA-Bildung, welche den Wein mit muffigen und modrigen Geschmack verdirbt. Jedoch hat sich die Lage schon deutlich verbessert, denn seit 1999 gibt es Maschinen, die den Kork auf Fehler analysiert und seitdem reduzierte sich die Fehlerquote auf 10 %.
Heute sind rund drei Viertel der Weinflaschen mit einem klassischen Naturkork verschlossen. Dieser besteht aus der Rinde der Korkeiche, welche eine feinporige Struktur besitzt, wodurch der Wein atmen kann und somit reduktiven Tönen entgegenwirkt. Der Vorteil des Naturkorkens ist, dass er sich einfach in die Flasche drücken lässt, sich dort wieder ausdehnt und die Flasche gut, aber nicht luftdicht verschließt. Hinzu kommt seine Eleganz, die er mit seinem “Plopp” versprüht und die Tatsache, dass er komplett recycelbar und biologisch abbaubar ist. Der klare Nachteil ist hingegen die erwähnte Anfälligkeit auf Korkbildung, die den Wein verdirbt.
Eine preiswerte Alternative - der Presskork
Eine sehr hohe Ähnlichkeit zum Naturkork weist der Presskork auf. Unter hohem Druck werden hier Korkgranulat mit Leim oder Harz zusammengepresst. So ist es möglich Korken auf kostengünstige Weise zu produzieren. Allerdings besteht hier die Gefahr des Zerbröseln des Korkens, weshalb oft eine Scheibe Naturkork an die Unterseite geklebt wird. Diese Art von Kork nennt sich dann Verbundkork und vermindert den negativen Einfluss der Bindemittel auf die sensorische Wahrnehmung des Weins. Nichtsdestotrotz besteht auch beim Presskork die Gefahr auf TCA.
Der Synthetik-Kork aus dem Labor
Der Synthetik-Kork besteht aus lebensmittelfreundlichem Kunststoff und wird meist mit der Spritzguss-Technik hergestellt. Das bedeutet, dass das Material erhitzt wird, dann in eine Gussform gespritzt wird und dort dann auskühlt. Solche Korken haben zwar eine Ähnlichkeit zum Naturkork, allerdings ist es möglich, dass die Fremdaromen bei langer Lagerung den Weingeschmack beeinträchtigen. Egal welcher Kork im Endeffekt in deiner Flasche steckt, mit dem 9Weine Korkenzieher bekommst du jede Korkart einfach und unkompliziert aus der Flasche.
Eleganter Glasverschluss
Eine aufwändigere Variante ist der Glasstoppel, der den Wein hermetisch verschließt und dadurch die Oxidation des Weins vermeidet. Dies ist aber nur der Gummischicht am Stoppel zu verdanken. Die Glasvariante ist eine elegante Alternative zum herkömmlichen Korken und ist zudem geruchs- und geschmacksneutral. Allerdings ist das Potenzial für die Langzeitlagerung mit dem Glasverschluss noch nicht genau erforscht. Klar ist nur, dass diese Verschlussmethode kostspielig ist, eine Bruchgefahr darstellt und somit in den Preis der Flasche miteinfließt.
Schraubverschluss - zurecht ein schlechtes Image?
Gleich vorab - nein! Zwar stimmt es, dass man früher ausschließlich Weinen mit niedrigerer Qualität einen Schraubverschluss verpasste, allerdings trifft das heute nicht mehr zu. Schraubverschlüsse haben sogar ihre Vorteile, denn der Korkfehler ist zu 99 % auszuschließen, der Wein ist einfach und ohne Korkenzieher zu öffnen und wieder verschließbar. Nur wo es Vorteile gibt, sind die Nachteile nicht weit. Dadurch, dass die Verschlüsse luftundurchlässig sind, kann der Wein nicht mit dem Sauerstoff interagieren, was für die lange Lagerung nicht optimal ist.
Unser Kork-Fazit
Alle Korken und Verschlussarten haben ihre Vor- und Nachteile und keiner von ihnen ist perfekt für jeden Zweck geeignet. Klar schindet das Ploppen des Korkens beim Öffnen mehr Eindruck als das Knacken beim Aufdrehen eines Drehverschlusses, doch im Endeffekt kommt es doch auf den Inhalt an - solange der Wein schmeckt hat der Verschluss nichts falsch gemacht!
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